12. Oktober 2022
Prof. Dr. Stefano Passerini ist mit der diesjährigen Alessandro-Volta-Medaille ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung fand bereits während des 242. Meetings der Gesellschaft für Elektrochemie (ECS) in Atlanta (USA) am 12. Oktober 2022 statt. Die Gesellschaft vergibt den Preis alle zwei Jahre für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Elektrochemie und Festkörperforschung.
Die Jury zeichnete Passerinis Forschungsaktivitäten zur Entwicklung von Materialien für Hochenergiebatterien und Superkondensatoren aus. Diese verfolgen das Ziel, nachhaltige Energiespeichersysteme aus umweltfreundlichen und verfügbaren Materialien zu schaffen.
Der italienische Chemiker, derzeit stellvertretender Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, erhielt den Preis insbesondere als Pionier auf dem Gebiet der ionischen Flüssigkeiten und der Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien. Stefano Passerini gilt seit Jahren als einer der meistzitiertesten Wissenschaftler auf diesem Fachgebiet und veröffentlichte bereits mehr als 600 Artikel in Fachzeitschriften, Büchern sowie Konferenzbeiträgen.
Natrium-Ionen-Batterien stehen in Passerinis Forschungsgruppe im Vordergrund. Diese Zellen bestehen aus Materialien, die als verfügbar, besonders preiswert, leistungsstark und gleichzeitig langlebig beschrieben werden. Deshalb gelten diese Batterien auch als nachhaltig. Schon nächstes Jahr rechnet Passerini mit dem Hochfahren der Natriumbatterie-Produktion.
Zusammen mit Passerini wurde Jerry Barker als Mitbegründer der britischen Faradion Ltd. ausgezeichnet. Das Start-up Unternehmen verkauft erste Na-Ionen-Batterien.
Die Auszeichnung besteht aus einer Silbermedaille und einem Preisgeld von 2.000 US-Dollar. Wie jeder Preisträger wurde Passerini eingeladen, einen „Volta Award-Vortrag“ zu einem Thema zu halten, das für ihn von großem Interesse ist. In diesem Vortrag („From the Oil Barrel to Reactive Metals: An Approach to the Energy Transition“) stellte Passerini verschiedene Lösungen elektrochemischer Speichermodelle vor.
Besonders reaktive, metallbasierte Speichersysteme auf Aluminium- und Natriumbasis seien laut Passerini in der Lage, alle Nachhaltigkeits- und Speicherkriterien zu erfüllen. Sowohl die Dampfverbrennung von geschmolzenem Aluminium zur Wasserstoff- und Wärmeerzeugung stellten interessante Modelle dar. Außerdem könnten flüssige Salzwasserbatterien eines Tages dabei helfen, Energie elektrochemisch in Meerwasser zu speichern.
Die Volta-Medaille wurde von der „Europa-Sektion“ der Gesellschaft für Elektrochemie im Jahre 1998 ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen in der Elektrochemie und der wissenschaftlichen und technologischen Festkörperforschung anzuerkennen.
Alessandro Volta war ein italienischer Wissenschaftler und gilt als Erfinder der Elektrochemie. Er gilt erfand die „Volta’sche Säule“, heute bekannt als die erste elektrische Batterie. Die SI-Einheit des elektrischen Potentials (Spannung), besser bekannt als Volt, ist nach ihm benannt.
Mehr Information:
https://ecs.confex.com/ecs/242/meetingapp.cgi/Paper/168249
https://www.electrochem.org/volta-medal
https://www.electrochem.org/242/division-awards/