Calcium statt Lithium

7. Dezember 2022
 
Im Verbundprojekt CaSino arbeiten Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit Partnern an Batterien der nächsten Generation.
 
Ob Elektromobilität, tragbare Elektronik oder Netzspeicher für die Stromversorgung – ein Leben ohne Lithium-Ionen-Batterien ist heute nur schwer vorstellbar. Doch der Abbau von Lithium und weiterer notwendiger Rohstoffe wie Nickel und Kobalt verursacht hohe ökologische Kosten und stößt bald an natürliche Grenzen. Eine Alternative sind möglicherweise Calcium-Schwefel-Batterien, deren Entwicklung in dem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) koordinierten Verbundprojekt CaSino vorangetrieben wird.
 

Erste Prototypen entstanden am HIU

„Calcium besitzt wie Lithium eine hohe Speicherkapazität und Zellspannung“, sagt Maximilian Fichtner, Direktor des vom KIT in Kooperation mit der Universität Ulm gegründeten Helmholtz-Instituts Ulm (HIU). „Es ist außerdem das fünfthäufigste Element in der Erdkruste und weltweit gleichmäßig verfügbar. Daher ist Calcium auch viel kostengünstiger als Lithium und bietet eine stabilere Materialienlieferkette.“ Mit der Entwicklung von ersten stabilen Prototypen hatte das Team am HIU bereits zuvor den Grundstein für die neue Calcium-Technologie gelegt. Durch innovative Materialentwicklung sollen in CaSino nun wesentliche Fortschritte in Bezug auf Zyklenstabilität und Energiedichte erreicht werden.
 
Verbesserte Elektrolyte für eine längere Lebensdauer

„Die größte Herausforderung ist nach wie vor die Reaktionsfreudigkeit des Calciums, wodurch es ungünstige Oberflächenschichten ausbildet“, erklärt Zhirong Zhao-Karger vom HIU, die das Projekt leitet. „Dank eines Elektrolyten auf Bor-Basis erzielen wir aber bereits nach dem letzten Stand der Technik die besten elektrochemischen Eigenschaften.“ Gemeinsam mit der IoLiTec GmbH, einem Spezialisten für ionische Flüssigkeiten, wird am HIU nun eine weitere Verbesserung des Elektrolyten angestrebt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert CaSino für vorerst drei Jahre.
 
Mehr Information:
https://www.kit.edu/kit/31698.php

Weitere Events

Zur Eventübersicht

Obituary: Prof. Bruno Scrosati (1937-2024)

12. November 2024 The members of Helmholtz Institute Ulm (HIU) would like to commemorate the death of Professor Bruno Scrosati, who worked as a visiting professor in HIU between 2014 and 2016. He was giving a series of inspiring lectures, hig... Mehr erfahren

ENTISE-Projekt: Natrium-Ionen-Batterien für Europa

10. Oktober 2024 Im Forschungsprojekt ENTISE unterstützt das KIT/HIU die Industrie beim Start in das Natrium-Ionen-Zeitalter Natrium-Ionen-Batterien gelten als nachhaltigere Alternative zu lithiumbasierten Speichern. Natr... Mehr erfahren

HIU-Semi­nar Winter­semes­ter 2024/25

Im Seminar des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU) teilen herausragende internationale Batterieforscher ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und te... Mehr erfahren

"MagBatt": Ulmer Konferenz diskutiert Magnesium als neuen Batterierohstoff

23. September 2024 Das 5. "International Symposium on Magnesium Batteries" (MagBatt V) fand von 18. bis 20. September 2024 in Ulm, Deutschland, statt. Erneut konnten wir einige der besten Batterieforscher zum Thema multivalente Batterien begr... Mehr erfahren

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am HIU

06. September 2024 Sommertour: Wissenschaftsministerin Petra Olschowski zu Gast am HIU Was kommt nach der Lithium-Ionen-Batterie? Wie kann die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden? Wie viele und welche Art von  Batte... Mehr erfahren