19.02.2023
Einige unserer Podcastgäste sprachen schon von „wenigen Monaten“, bis deutsche E-Autos „überall netzdienlich eingesetzt werden können“. Unser heutiger Gesprächspartner widerspricht vehement und dämpft Erwartungen: „Die bittere Pille ist, dass fast alle Wallboxen und Elektroautos da draußen nicht für die V2G-Netzdienlichkeit ausgelegt sind.“
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Unser heutiger Podcastgast ist Dr. Andreas Piepenbrink, Chef vom deutschen Heimspeicherhersteller E3DC. Der ehemalige Automobilmanager erläutert zunächst die immer größere Nachfrage nach stationären Batteriespeichern für das Eigenheim. Diese Nachfrage ist neben dem zweiten Photovoltaik-Boom natürlich auch auf den Ukrainekrieg und die damit einhergehenden hohen und volatilen Strompreise zurückzuführen.
Viele Heimspeicher-Besitzer fragen sich: „Kann ich meinen Heimspeicher denn schon intelligent laden und an dynamische Stromtarife koppelen?“ (YouTube-Kommentar). Dies hänge am Batteriehersteller und insb. an der Software, die den Heimspeicher steuert, so Piepenbrink. Seinen E3DC-Kund*innen macht er schon jetzt Hoffnung, dass diese Logiken für sie sehr bald zugänglich seien.
Ein positives Marktsignal sind die weggefallenden V2H-Restriktionen, durch die das Konzept „VehicletoHome“ nun Realität wurde: Seit wenigen Monaten können E-Auto-Besitzer in Deutschland ihr Eigenheim mit Strom aus der Antriebsbatterie ihres E-Autos versorgen. Zwar sind vielerorts noch Anmeldungen nötig, doch scheinen hier alle Steine aus dem Weg geräumt.
Das bidirektionale Laden von E-Autos habe laut Piepenbrink jedoch nach wie vor Grenzen: Speziell die Netzdienlichkeit der E-Autos (Vehicle-to-Grid) scheint – entgegen anderer Stimmen hier im Podcast – nach wie vor in weiter Ferne. Fast alle derzeitigen Wallboxen und E-Autos seien technisch nicht dazu geeignet, irgendwann netzstützend eingesetzt zu werden. „Eine bittere Pille“, meint Piepenbrink.