23.05.2025
Jubel in Ulm, Karlsruhe und Gießen: Der gemeinsame Batterieforschungs-Cluster POLiS (Post Lithium Storage) hat sich im Wettbewerb durchgesetzt und bleibt ein „Exzellenzcluster“. Seit 2018 forschen die POLiS-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an innovativen Batteriematerialien und Speichertechnologien. Damit genießen sie internationales Ansehen: POLiS ist das Flaggschiff des „Green Energy Campus der Universität Ulm„. In der kommenden Förderperiode von 2026 bis 2032 konzentrieren sich die Forschenden auf die Realisierung von Vollzellen und die Wechselwirkungen zwischen den Batteriekomponenten entlang der gesamten Zelle.
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„Wir freuen uns sehr, dass unser Batterieforschungscluster POLiS für weitere sieben Jahre gefördert wird. Die Verlängerung ist ein großer Erfolg“, so die Cluster-Managerin Professorin Birgit Esser, Professor Helmut Ehrenberg und Professor Jürgen Janek. Im 2018 erstmals bewilligten Exzellenzcluster „Post Lithium Storage“ der Universität Ulm, des KIT und der Justus-Lithium-Universität Gießen erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Chemie, Physik, Materialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften zukunftsweisende Lösungen für die elektrochemische Energiespeicherung (EES). Ziel ist die Entwicklung lithiumfreier Batterien, die sicher, leistungsstark und nachhaltig sind.
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Mit der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder Spitzenforschung an Universitäten, um diese im internationalen Wettbewerb zu befähigen. 98 Anträge für Exzellenzcluster deutscher Universitäten schafften es in die Endauswahl der Exzellenzkommission, 70 wurden nun zur Förderung ausgewählt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab die erfolgreichen Cluster am Donnerstag, 22. Mai, bekannt.
Der Präsident der Universität Ulm, Professor Michael Weber, freut sich außerordentlich über den Erfolg in dem hochkarätigen Wettbewerb: „POLiS II ist ein klares Signal: Ulm ist und bleibt das Zentrum der deutschen Batterieforschung und genießt auch international Anerkennung. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir diese Position und unsere hochspezialisierte Forschung in den kommenden Jahren weiter ausbauen: vom grundlegenden Verständnis elektrochemischer Prozesse bis hin zur anwendungsorientierten Entwicklung nachhaltiger Batteriesysteme.“
In der ersten Förderphase drehte sich alles um die Entwicklung einzelner Batteriekomponenten. Im Fokus standen die Suche nach geeigneten Materialien für Elektroden und Elektrolyte sowie die Analyse grundlegender Prozesse an den Grenzflächen. POLiS II geht nun einen entscheidenden Schritt weiter und widmet sich der Realisierung von Vollzellen und den Wechselwirkungen zwischen den Batteriekomponenten entlang der gesamten Zelle. „Unser Ansatz ist dabei einzigartig: Wir wollen das Ion auf seinem Weg durch die Batteriezelle verfolgen“, sagt Professorin Birgit Esser, designierte Clustersprecherin der Universität Ulm.
Was POLiS weltweit so einzigartig macht: Der Batteriecluster untersucht ein breites Spektrum unterschiedlicher Shuttle-Ionen und Materialien, sowohl organischer als auch anorganischer Art, Substanzen aus der Festkörperchemie und Flüssigkeiten. Nachhaltigkeit ist den Forschern dabei besonders wichtig. „Unser gemeinsames Ziel ist es, zukunftssichere Lösungen zu finden, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll sind“, so Esser. Nachhaltigkeitsscreening, Lebenszyklusanalysen und die Identifizierung von „Game Stoppern“ wie der begrenzten Verfügbarkeit von Rohstoffen stehen daher ebenfalls auf der Agenda des Batterieclusters. Elektrochemische Energiespeicher sind ein elementarer Eckpfeiler nachhaltiger Energietechnik. Als Schlüsseltechnologie tragen sie entscheidend zum Gelingen der Energiewende bei.
„Die Bewilligung von POLiS II ist das Ergebnis der außergewöhnlichen Erfolgsbilanz einer einzigartigen Infrastruktur mit weltweit führender Expertise der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Ausbau des erfolgreichen Exzellenzclusters wird die deutsche Batterielandschaft nachhaltig prägen“, sind Esser, Ehrenberg und Janek überzeugt.
Neben POLiS II hatte sich die Universität Ulm um einen weiteren Exzellenzcluster beworben, der von der Exzellenzkommission jedoch nicht zur Förderung ausgewählt wurde: Das Netzwerk „Chem4Quant“ hatte sich mit einem Projekt zur Entwicklung atomar präziser Materialstrukturen für Quantentechnologien beworben.
Über die Partner in POLiS II
Antragsteller für den Exzellenzclusterantrag für POLiS II sind die Universität Ulm, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen verstärkt das Konsortium mit ihrer Expertise in der Grenzflächenanalyse. Weitere Kooperationspartner sind das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).
Über die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder
Die Exzellenzstrategie ist ein dauerhaftes Förderprogramm des Bundes und der Länder. Ihr zentrales Ziel ist es, die Forschungsexzellenz deutscher Universitäten in international wettbewerbsfähigen Bereichen zu fördern, sie institutionell zu stärken und das deutsche Hochschulsystem weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck umfasst die Exzellenzstrategie zwei separate, aber miteinander verknüpfte Förderlinien. Das Gutachtergremium und die Exzellenzkommission der Exzellenzstrategie entscheiden über Antragsskizzen und Anträge.
Die Förderlinie „Exzellenzcluster“ fördert international wettbewerbsfähige Forschungsgebiete an deutschen Universitäten projektbezogen. Die von Universitäten beantragten Exzellenzcluster bilden Verbünde herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in einem bestimmten Forschungsgebiet zusammenarbeiten. Bewilligte Exzellenzcluster werden mit 3 bis 10 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Das Förderprogramm wird von der DFG verwaltet.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann, Christine Liebhardt