Italie­nisch-Deut­sche For­schung: Sicher­ere Lithium-Ionen Bat­terien

23.09.2016

Lithium-Ionen-Akkus versorgen Smartphones, Tablets, Laptops und in der Zukunft auch Elektroautos mit Strom. Allerdings bergen diese hocheffizienten und rentablen Energiespeicher aufgrund ihrer Zusammensetzung das Risiko der Entflammbarkeit:  Die verwendeten unbeständigen, organischen Lösungsmittel, die einen niedrigen Entflammungspunkt aufweisen, erhöhen im Fall von Funktionsstörungen die Brandgefahr der Akkuzellen.

Italienische und deutsche Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Jusef Hassoun, Universität Ferrara, und von Professor Stefano Passerini, Helmholtz-Institut Ulm des KIT, widmeten sich diesem Problem und konnten beachtliche Ergebnisse für sichere Batterien erzielen. Finanzielle Unterstützung erhielten sie dabei von der BMW Group.

Die Forscher ersetzten die organische Lösung in den Lithium-Ionen-Akkus durch ein bei Raumtemperatur geschmolzenes Salz, einer sogenannten ionischen Flüssigkeit. Dadurch konnte die Feuerbeständigkeit der Batterie wesentlich verbessert werden.

Ionische Flüssigkeiten sind bereits seit langer Zeit als schwer entflammbare Elektrolytkomponenten im Gespräch. Dennoch wurde die langfristige Effizienz von Batterien unter der Verwendung solcher Flüssigkeiten erst vor kurzem nachgewiesen. Die entwickelte Zelle ist in der Lage tausende Lade- und Entladezyklen ohne Verluste zu durchlaufen wie im Journal „Energy & Environmental Science“ der Royal Society of Chemistry berichtet wird:

Exceptional long-life performance of lithium-ion batteries using ionic liquid-based electrolytes

Giuseppe Antonio Elia, Ulderico Ulissi, Sangsik Jeong, Stefano Passerini and Jusef Hassoun; Energy & Environmental Science 2016, DOI: 10.1039/c6ee01295g

Weitere Events

Zur Eventübersicht

ENTISE-Projekt: Natrium-Ionen-Batterien für Europa

10. Oktober 2024 Im Forschungsprojekt ENTISE unterstützt das KIT/HIU die Industrie beim Start in das Natrium-Ionen-Zeitalter Natrium-Ionen-Batterien gelten als nachhaltigere Alternative zu lithiumbasierten Speichern. Natr... Mehr erfahren

HIU-Semi­nar Winter­semes­ter 2024/25

Im Seminar des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU) teilen herausragende internationale Batterieforscher ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und te... Mehr erfahren

"MagBatt": Ulmer Konferenz diskutiert Magnesium als neuen Batterierohstoff

23. September 2024 Das 5. "International Symposium on Magnesium Batteries" (MagBatt V) fand von 18. bis 20. September 2024 in Ulm, Deutschland, statt. Erneut konnten wir einige der besten Batterieforscher zum Thema multivalente Batterien begr... Mehr erfahren

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am HIU

06. September 2024 Sommertour: Wissenschaftsministerin Petra Olschowski zu Gast am HIU Was kommt nach der Lithium-Ionen-Batterie? Wie kann die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden? Wie viele und welche Art von  Batte... Mehr erfahren

Wissenschaftspreis für Prof. Maximilian Fichtner

22. Juli 2024 Mit seiner viel beachteten Forschung zu nachhaltigen Batteriespeichern sind Professor Maximilian Fichtner, Direktor des HIU, mehrere wegweisende Durchbrüche gelungen – und er hat viel zum Ausbau und zur Sichtbarkeit des strat... Mehr erfahren