Dynamische Stromtarife – Ein Businesscase für Batterien?

21.01.2023

Podcast-Aufnahme vom 15.12.2022 – Der Strom-Händler Tibber gibt den Preis an der Energiebörse eins zu eins an seine Privatkunden weiter. Diese müssen lediglich eine monatliche fixe Nutzungsgebühr zahlen. In diesem Podcast erläutern unsere Gäste, wie dynamische (und den Kund*innen auch zugängliche!) Strompreise einen Sparanreiz geben könnten – und dabei sogar den absoluten Stromverbrauch senken.

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Unsere Gäste sind sich schnell einig, dass elektrischer Strom in Zukunft vemehrt dann verbraucht werden sollte, wenn er auch nachhaltig erzeugt und verfügbar ist. Die Strompreisfindung eignet sich mithilfe des Merit-Order-Prinzips schon heute hervorragend dafür. Denn: Die Höhe des an der Börse gehandelten Stroms spiegelt automatisch auch Erzeugerpreise wider: Viel Sonnen- und Windkraft im Strommix bedeuten niedrige Strompreise. Wenig verfügbare Erneuerbare Energien führen tendenziell zu hohen Strompreisen an der Börse. Auch wenn noch viele Missverständnisse rund um „billige Atomkraft“ und die Nutzung fossiler Energieträger herrschen, scheinen die festgelegten Preismechanismen durchaus mit den Nachhaltigkeitszielen im Energiemarkt einherzugehen.

Diese Preisdynamik setzt sich nun auch im privaten Strommarkt durch: Immer mehr Kund*innen dynamischer Stromtarife profitieren durch preisgesteuertes Laden von Elektroautos oder Heimspeichern. Denn: Das Laden kann ohne weiteres an den ihnen nun zugänglichen, zeitlich stark fluktuierenden Strompreis gekoppelt werden. Die Geräte laden also immer dann, wenn der Preis niedrig ist.

Das größte Problem stellt derzeit noch die Regulatorik dar: Seit Jahren wird u.a. den Vehicle-to-Grid-Konzepten V2G prophezeit, einen großen Hebel in Sachen Netzstabilität freizusetzen. Allerdings scheitert es hier an (1) Batterie-Garantien der eAutos, (2) steuerlichen Hindernissen und (3) fehlenden Businessmodellen.

Inwieweit das Ziel der Energie-Autarkie (PV-Anlage, Heimspeicher, E-Auto) durch die Verfügbarkeit dynamischer Stromtarife hinterfragt werden sollte, klärt unser Gast Dr. Serafin von Roon letztlich durch folgendes Statement: „Nur wenige Eigenheime kommen gänzlich ohne Netzanbindung über den Winter. Wenn dies allerdings das erklärte Ziel ist, treten dynamische Tarife natürlich in den Hintergrund.“

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