10.11.2015
Rinaldo Raccichini, Alberto Varzi, Stefano Passerini und Bruno Scrosati, Mitglieder der HIU-Gruppe „Elektrochemie der Batterien“, veröffentlichten Ende 2014 eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Forschungsliteratur zu dem Thema Graphen für Batterien in der Fachzeitschrift Nature Materials. Der Fortschrittsbericht wurde nun in die Nature Outlook Ausgabe zu Batterien aufgenommen. Die Autoren der Ausgabe zeigen die Möglichkeiten von elektrochemischer Energiespeicherung in Zukunft auf, erklären die Herausforderungen für die Batterieforschung und diskutieren neue Batteriesysteme und Materialien.
Da das Material Graphen als eine Art Wunderstoff für die Batterieforschung ausgerufen wurde, entschlossen sich die Forscher des HIU die bisherigen Forschungsergebnisse einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Ausgangspunkt war der experimentelle Vergleich mit Grafit, dem nach jetzigem Forschungsstand besten Material für die negative Elektrode einer Lithium-Ionen-Batterie. Da sich nur punktuell Verbesserung ergab, starteten sie ihre umfassende Literaturrecherche. Das Ergebnis war, dass ein hoher Anteil der Publikationen zur Verwendung von Graphen in elektrochemischen Energiespeichern das Leistungspotenzial von Graphen überbewertet. Trotz der enormen Menge an Forschungsdaten, steht der abschließende Beweis, dass Graphen tatsächlich ein Wundermittel darstellt, noch aus. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Hauptherausforderung darin bestehen wird, die Lücke zwischen Laborforschung und praktischer Anwendung zu schließen.
Die Veröffentlichung bei Nature Outlook finden Sie hier.