01. November 2020
Am 1. November 2021 startete das langersehnte Wissenschaftsprojekt StoRIES (Storage Research Infrastructure Eco-System), ein 7 Millionen Euro teures H2020-Projekt, das vom Helmholtz-Institut Ulm und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert wird. StoRIES wird sicherstellen, dass das Ziel des „Europäischen Grünen Deals“ – eine Klimaneutralität Europäische Union bis 2050 – erreicht wird. StoRIES konzentriert sich dabei auf den Energiesektor, der konsequent auf eine erneuerbare Stromerzeugung und Energiespeicherung umgestellt werden soll. Die StoRIES-Initiative wird an der Entwicklung innovativer Energiespeichermethoden arbeiten und die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Energiesysteme an die Energiespeicherung definieren.
Das Konsortium umfasst mittlerweile 17 Partner, bei denen es sich um Technologieinstitute, Universitäten und Industrievertreter handelt, sowie 31 assoziierte Teilnehmer aus 17 Ländern. Alle beteiligten Einheiten verfügen über einen umfassenden Hintergrund in Energiespeichertechnologien (elektrochemische, chemische, thermische, mechanische und supraleitende Magnetspeicher). Zwei davon, die European Energy Research Alliance (EERA) und die European Association for Energy Storage (EASE), sind die größten Forschungs- und Industrieverbände, die sich in Europa mit Energiespeichern befassen und bilden den Kern des neuen Ökosystems.
Welcome! „Storage Research Infrastructure Eco-System“ (StoRies) – ?????????⚡️? With Europe’s “Green Deal”, a new European research consortium for Energy Storage starts at HIU/KIT. https://t.co/zGGboRWZk8
— Helmholtz Institute Ulm ?? (@HelmholtzUlm) September 16, 2021
Die Hauptaufgabe von StoRIES besteht darin, wissenschaftliche Einrichtungen wie Technologieinstitute und Universitäten mit Industriepartnern zusammenzubringen, um gemeinsam Speicherlösungen für neue Technologie- und Energiemärkte zu entwickeln. Im Fokus steht laut Projektkoordinator und stellvertretendem HIU-Direktor Prof. Dr. Stefano Passerini die transdisziplinäre Zusammenarbeit: „Die Bündelung von Know-how innerhalb von Wissenschaft und Wirtschaft eröffnet oft unterschätzte Synergien. Gleichzeitig möchten wir die Energiespeicherforschung ganzheitlicher gestalten und um sozio-technische und ökologische Aspekte ergänzen. Mit dem European Green Deal gibt uns die europäische Politik eine immense Hausaufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können.“
StoRIES bietet Schulungen für Industrie und Forschungseinrichtungen sowie Kurse für Nachwuchswissenschaftler an, die innovative Hybridlösungen zum Ziel haben. Die rein technische Ausbildung rund um Energiespeicher soll durch die ökologischen, rechtlichen, ökonomischen und sozialen Aspekte rund um Energiespeicher ergänzt werden. StoRIES will die Barrieren zwischen den heute oft sehr geschlossenen Forschungsfeldern abbauen, um gegenseitiges Verständnis und Kooperation zu ermöglichen. Das Ökosystem aus Experten unterschiedlicher Energie-, Sozial- und Wirtschaftsforschung, Industrie und Verbrauchervertretern soll einen effektiven und nachhaltigen Austausch zum Thema Energiespeicherung ermöglichen.
Das technologische Ziel des Projekts ist die Entwicklung zukünftiger Energiespeicher aller Art. Durch den gemeinsamen Zugang zu 64 erstklassigen Forschungsinfrastrukturen und -diensten, die in StoRIES zusammengefasst sind, sollen Forschung und Innovation vorangetrieben werden. Energiespeicherung ist für die Energiewende unerlässlich; aber keine einzige Speichertechnologie, die heute verfügbar ist, kann diese Herausforderung alleine meistern. Vielmehr ist eine Kombination verschiedener Energiespeichertechnologien erforderlich, um die erwartete Leistung in Bezug auf Kapazität, Flexibilität und Nachhaltigkeit zu erbringen. Das StoRIES-Konsortium vereint alle wichtigen Bereiche der Energiespeicherforschung, die sich auf die Idee der Hybridlösung konzentrieren werden.
Um hybride Energiespeicherlösungen zu optimieren, wird sich StoRIES auf die Verbesserung der Materialeigenschaften für aktuelle und zukünftige Anwendungen konzentrieren. Ein System aus modernen Supercomputern, Automatisierungstechnologien und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird eine gezielte Materialentwicklung für innovative Energiespeicher ermöglichen. Solche gemeinsamen Plattformen werden die Energiespeicherforschung effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger machen, aber auch die Entwicklungszeiten für neue Technologien um den Faktor 10 verkürzen, neue Innovationen schneller auf den Markt bringen, damit erneuerbare Energietechnologien auch schneller konkurrenzfähig werden.
In StoRIES werden neue Materialien, Geräte und Technologien unter soziotechnischen und ökologischen Aspekten analysiert. StoRIES wird einen fairen Übergang zur CO2-Neutralität fördern, indem es den Produktentwicklungsprozess insbesondere in den frühen Phasen des Designs unterstützt und darauf abzielt, den Einsatz von Rohstoffen zu optimieren und die Recyclingfähigkeit zu erhöhen. Dies wird dazu beitragen, Umweltauswirkungen zu reduzieren und den sozialen Nutzen zu maximieren. Fragen der öffentlichen Zulassung, regulatorischer Rahmenbedingungen und Wirtschaftlichkeit für die Anwendung der neuen Lösungen werden analysiert, Möglichkeiten zur Erschließung des Potenzials der Energiespeicherung ausgelotet und Engpässe identifiziert, die dies verhindern.
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