19.02.2015
Seit seiner Entdeckung vor 10 Jahren und verstärkt durch die Nobelpreiswürden seiner Entdecker gilt das Material Graphen als eine Art Wunderstoff. Entwickler versprechen sich von Graphen beispielsweise biegsame Displays, bessere Datenspeicher sowie leistungsfähigere Batterien und elektronische Bauelemente. Forscher des HIU nahmen nun eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Forschungsliteratur zu dem Thema Graphen für Batterien vor und veröffentlichten diese in der Fachzeitschrift Nature Materials.
Ausgangspunkt war der experimentelle Vergleich mit Grafit, dem nach jetzigem Forschungsstand besten Material für die negative Elektrode einer Lithium-Ionen-Batterie. Da sich nur punktuell Verbesserung ergab, starteten sie ihre umfassende Literaturrecherche. „Ein hoher Anteil der Publikationen zur Verwendung von Graphen in elektrochemischen Energiespeichern überbewertet das Leistungspotenzial von Graphen“, erklärt Stefano Passerini, Leiter der Forschungsgruppe „Elektrochemie der Batterien“ am HIU. Trotz der enormen Menge an Forschungsdaten, sei bislang nicht klar, ob Graphen wirklich das Potenzial habe, viele Bereiche unseres Lebens zu revolutionieren. „Die Hauptaufgabe für die Zukunft ist, die Lücke zwischen Laborforschung und praktischer Anwendung zu schließen“, stellt Passerini fest.
Die Veröffentlichung bei nature materials:
www.nature.com/nmat/journal/vaop/ncurrent/full/nmat4170.h