Fichtner wieder geschäftsführender HIU-Direktor

01. Oktober 2021

Seit dem 1. Oktober 2021 nimmt Prof. Dr. Maximilian Fichtner erneut die Rolle des geschäftsführenden Direktors am Helmholtz-Institut Ulm (HIU) ein. Damit wechselt die Direktion des Instituts erneut ihre Spitze, nachdem sein Vorgänger Prof. Dr. Stefano Passerini das Amt seit Oktober 2018 innehatte. Eine Rotation ist laut Satzung turnusmäßig alle drei Jahre vorgesehen. Prof. Fichtner beginnt somit seine zweite Amtszeit als geschäftsführender Direktor. Im Jahre 2015 löste er bereits Gründungsdirektor Prof. Horst Hahn in diesem Amt ab.
 


Herr Prof. Fichtner, alle Welt spricht derzeit über Elektromobilität und Batterieforschung. Welche Forschungsthemen bzgl. Elektromobilität stehen in den nächsten drei Jahren am HIU im Vordergrund?

Prof. Dr. Fichtner: „Inhaltliche Schwerpunkte des HIU liegen sicher auf den Themen – „Weiter“ (also mehr Speicherkapazität“), „Schneller“ (schnellere Beladbarkeit) und „Nachhaltiger“ (ohne die Verwendung kritischer Rohstoffe). Insbesondere beim letzteren Punkt gehören wir mittlerweile zu den führenden Institutionen Europas. Der Gewinn des Exzellenzclusters POLiS hat uns außergewöhnliche Möglichkeiten verschafft, auf Batterien zu forschen, die ohne die Verwendung von Lithium oder von Schwermetallen auskommen.“

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie denn derzeit am HIU? Wie an jeder Forschungseinrichtung gibt doch sicher ganz eigene Visionen, aber auch Probleme. Oder?

Prof. Dr. Fichtner: „Wir haben die Herausforderung zu meistern, dass am HIU bei gleichbleibender Grundfinanzierung ständig steigende Kosten gegenüberstehen. Weiterhin bekommen wir im HIU-Gebäude so langsam Platzprobleme und wir können – trotz sehr erfolgreicher Drittmitteleinwerbung bisher – im Moment nicht weiter wachsen.

Chancen ergeben sich generell dadurch, dass wir uns in den letzten 10 Jahren zu einem der wichtigsten Forschungsinstitut in Europa entwickelt haben. Das erleichtert die Beteiligung an wichtigen Forschungsprojekten. Unsere Expertise ist einzigartig und wir adressieren die wichtigsten und drängendsten Fragen in unseren Forschungsfeldern.“

Nun sind Sie seit dem 1. Oktober 2021 wieder „geschäftsführender Direktor am HIU – zum zweiten mal. Wo sehen Sie Ihre persönliche Rolle?

Prof. Dr. Fichtner: „Meine erste Direktorenzeit war geprägt von der Stärkung des Verbunds Ulm-Karlsruhe. Dazu haben wir CELEST gegründet, den Exzellenzcluster POLiS eingeworben und sind jetzt, als Verbund, in zentraler Position bei der europäischen Großinitiative BATTERY2030+ angelangt.

Weiter haben wir Anstrengungen unternommen, das HIU durch Ansiedlung von hervorragenden Nachwuchsgruppen zu stärken und insgesamt bekannter zu machen. Dies war nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Kollegen machbar und war am Ende sehr erfolgreich.

Was die neue Direktorenzeit bringt, wird sich erweisen. Wir müssen das HIU weiter sattelfest machen und es mit einem tragfähigen Programm in eine erfolgreiche und spannende Zukunft führen. Es liegen weiterhin spannende Themen vor uns.“

Was schätzten Sie ganz besonders an Ihrem Vorgänger Prof. Dr. Stefano Passerini?

Prof. Dr. Fichtner: „Prof. Passerini ist ein hervorragender Kollege und Wissenschaftler von hohem internationalen Format. Er ist regelmäßig in der Liste der meistzitierten Wissenschaftler in unserem Fachgebiet zu finden. Sein Wort hat Gewicht in der Community; und so ist es ihm auch gelungen, im Rahmen der Europäischen Energieallianz (EERA) eine wichtige Koordinatorenrolle zu übernehmen. Dies trägt sehr zur Sichtbarkeit unseres Instituts bei.“

Ein Wort an die jungen Wissenschaftler*innen. Ein wichtiges Augenmerk am HIU fällt mehr und mehr auf den Nachwuchs: Welche Forschende suchen Sie in Zukunft am HIU?

Prof. Dr. Fichtner: „Ich denke, es sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die etwas bewegen möchten. Wissenschaftler*innen, die wissen, dass sie vom hervorragenden wissenschaftlichen Umfeld profitieren können und die ihre Zeit am HIU klar auf der Habenseite ihres Lebenslaufs verbuchen möchten. Manche kommen, um eine klar umrissene Aufgabe in einem Verbundprojekt mit Leben zu füllen, manche kommen mit ihren eigenen Ideen. Wir geben ihnen nach Prüfung Gelegenheit, diese bei uns zu verwirklichen. Auf diese Weise haben wir schon mehrere Nachwuchsgruppen ihre Arbeit aufgenommen und wir freuen uns über die hohe Sichtbarkeit, welche diese Gruppen bereits erlangt haben.“

Danke für das Gespräch, Herr Prof. Fichtner.


Weiterführender Link:

https://hiu-batteries.de/news_and_events/rotation-in-der-direktion/

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