Neues Exzellenz­cluster hält erste Haupt­versamm­lung ab

07.02.2019

Die 25 Forschungsgruppenleiter und weitere Verantwortliche des neuen Exzellenzclusters, das den Namen POLiS (Post Lithium Storage) trägt, fanden sich am HIU ein um in der Hauptversammlung die Weichen für einen schnellen und erfolgreichen Start der Forschungsarbeit zu stellen. Prof. Joachim Ankerhold, Vizepräsident der Universität Ulm, betonte in seinem Grußwort, wie gut sich die beiden Standorte Ulm und Karlsruhe in ihren Spezialisierungen in der Batterieforschung ergänzen und hob als ersten erfolgreichen Beleg das HIU hervor. Prof. Maximilian Fichtner, der zum Sprecher des Exzellenzclusters gewählt wurde, erinnerte daran, dass von insgesamt fünf Anträgen aus der Batterieforschung für ein Exzellenzcluster lediglich der POLiS-Antrag die ersten Bewerbungsrunde überstand. Aufgrund der Vielzahl an Forschungsgruppen und neuen Projekten beziehen die Mitarbeiter des Clusters ab März eine neues Forschungsgebäude auf dem Campus der Universität Ulm.

Die Forschung des Clusters konzentriert sich auf sogenannte Post-Lithium Batterien, also Batterien die komplett ohne Lithium auskommen. Ein Grund dafür ist, dass bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien die maximale Speicherkapazität nahezu erreicht ist. Andererseits birgt die Gewinnung der Bestandteile – wie Kobalt, Graphit und Lithium – politische, ökologische und wirtschaftliche Risiken. Ressourcenknappheit und die unsichere politische Situation einiger Länder mit großen Vorkommen könnten zu Versorgungsengpässen führen. Auch die Gewinnung von z.B. Kobalt ist in vielen Fällen mit hohen Umweltauswirkungen verbunden. Um Fortschritte in der Leistungsfähigkeit zu erzielen und Batterien nachhaltiger zu machen, muss die Entwicklung neuer, alternativer Speichermaterialien und Konzepte vorangetrieben werden. Die Elektrochemiker, Materialwissenschaftler und Modellierer des Clusters untersuchen als alternative Ladungsträgern Natrium, Magnesium oder Aluminium. Ziel ist es, die gesamte Entwicklungskette einer Batterie, von der Grundlagenforschung am Material bis zum Technologietransfer, abzudecken.

Ende September letzten Jahres hatte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, den gemeinsamen Antrag für ein Exzellenzcluster des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Ulm, zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Universität Gießen für bewilligt erklärt.

Weitere Events

Zur Eventübersicht

EU-Projekt RISEnergy fördert Entwicklung erneuerbarer Energien

27. Februar 2024 Die EU strebt bis 2050 Klimaneutralität an. Das Projekt RISEnergy (steht für: Research Infrastructure Services for Renewable Energy) soll auf dem Weg dorthin die Entwicklung von Innovationen für erneuerbare Energien bis zu... Mehr erfahren

Zwei Helmholtz-Institute prüfen Graphit-Rezyklierbarkeit

27. Februar 2024 Das Helmholtz-Institut Ulm (HIU) und das Helmholtz-Institut Freiberg (HIF) bestätigen gemeinsam die Wirkung einer Graphit-Wiederaufbereitungstechnologie des australischen Unternehmens EcoGraf. Die Firma reinigte die zurückg... Mehr erfahren

Natrium-Ionen-Batterien auf Basis nachwachsender Rohstoffe

30. Januar 2024 Die Nachfrage nach Energiespeichern wächst weltweit. Lithium-Ionen-Batterien werden sie aufgrund des Einsatzes kritischer Rohstoffe nur bedingt decken. Die Suche nach alternativen Batterietechnologien läuft daher auf Hochtou... Mehr erfahren

Northvolt-Delegation besucht HIU

22. November 2023 Am 22. November besuchte eine Delegation des schwedischen Batterie- und Zellherstellers Northvolt das Helmholtz-Institut in Ulm. Northvolt betreibt seit einigen Jahren neben dem Batteriebau auch eine eigene Zellfertigung und... Mehr erfahren

Symposium über Polymerelektrolyte für Batterieanwendungen

4. Oktober 2023 Polymerelektrolyte haben eine lange Geschichte in der Batterieforschung. Sowohl die Materialentwicklung als auch unser grundlegendes Verständnis über Ionentransportmechanismen in Polymeren haben sich mit ihr weiterentwickelt... Mehr erfahren