29.04.2021

Volkswagen präsentiert Onlinekonferenz „Way to Zero“.
Stellvertretender HIU-Direktor Prof. Dr. Fichtner ist gefragter Panel-Speaker.

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Die VW-Onlinekonferenz „Way to Zero“ stand ganz im Zeichen ambitionierter Klimaschutzziele des Wolfsburger Autobauers: Mit Elektroautos und hohen Ausgaben für Dekarbonisierung will sich der VW-Konzern in den nächsten Jahren buchstäblich neu erfinden. Ein bisschen erinnerte die Online-Konferenz an eine deutsche Version amerikanischer Techkonzerne. Die eigens produzierten Imagefilme und durchgeskriptete Sprache verrieten viel über das neue Selbstbewusstsein. Die Ankündigungen von hemdsärmeligen Managern und professionellen Moderatoren zogen sich durch das zehnstündige Programm der „Way to Zero“-Konferenz. Der Tag war Verkaufsshow, Experten-Treff und Strategietalk zugleich.

 

Mit dabei: HIU-Direktor Prof. Fichtner aus Ulm

Fichtner trat als Gastredner auf und fungierte als späterer Paneltalk- und Batterie-Experte. In einem halbstündigen Gespräch („The Future of Battery – Batteries of the Future?“) unterhielt er sich im Onlinestream mit Frank Blome​ (Leiter Geschäftsfeld Batteriezelle und –system, Volkswagen Group Components) und dem Northvolt-CEO Peter Carlsson​ aus Schweden.

 

Ambitionierte Ziele und Erwartungen 

Gleich zu Beginn des Talks begegneten sich die Topmanager Blome und Northvolt-CEO Carlsson mit ihren ambitionierten Erwartungen, die sie gemeinsam in Bezug auf Elektrofahrzeuge haben. Auch wenn die Kosten für Elektrofahrzeuge noch immer etwas zu hoch lägen, würde das Marktwachstum mittelfristig dazu führen, dass E-Autos konkurrenzfähig würden, so der Konsens. Daraufhin warfen beide Gesprächsgäste die entscheidenden kritischen Produktversprechen von Elektroautos auf: Die Reichweiten von E-Fahrzeugen würden wachsen, Aufladezeiten geringer werden und Ladesäulen-Infrastruktur sicher bald weiter ausgebaut.

Gleichzeitig standen aber auch Bekenntnisse zum Klimaschutz im Vordergrund: Carlsson und Blome schienen sich darin einig, dass die Dekarbonisierung der gesamten Automobilindustrie das angestrebte Ziel sein muss. Dies beinhalte nicht nur die Bereitstellung des grünen Stroms für den Betrieb der Fahrzeuge. Auch die Produktion der Autos entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette sollte in Zukunft im Vordergrund stehen.

 

Bit excited to be plenary speaker at the Volkswagen Convention 2021 😉@KIT; @uni_ulm; @HelmholtzUlm; @CELEST_18; @2030Battery pic.twitter.com/kTYWYSt2tp

— Maximilian Fichtner (@MaxFichtner) April 29, 2021


Fichtner zunächst zurückhaltend

Gefragt nach seiner persönlichen Meinung zu bahnbrechenden Batterie-Innovationen, redete Fichtner sich warm: „Meistens beziehen sich [neue, gehypte] Unternehmen auf nur einen Aspekt der Batterie, der dann werbetechnisch als Alleinstellungsmerkmal ausgeschlachtet wird.“ Fichtner sei schon geübt in der Identifizierung solcher Startups: Er empfahl, bei überschwänglichem Erwartungsdruck erst einmal abzuwarten und zunächst Daten und Forschungsergebnisse als relevant zu betrachten.

QuantumScape ist aus Fichtners Sicht ein Startup, welches diesen Sprung geschafft habe. Auf kleiner Zellebene habe das Unternehmen sein Versprechen für Festkörperbatterien erst einmal gehalten. „Nun steht das Unternehmen vor der enormen Herausforderung, diese Zellen auf größerer Produktionsebene hochzuskalieren“, entgegnete Fichtner.

Gleichzeitig sollte die Batterie-Community vor lauter Innovationslärm auch größere Batteriehersteller nicht außer Acht lassen: „CATL hat durch seine innovative „Cell-to-Pack“-Technologie die Batteriewelt verändert. Durch diese Ingenieursleistungen wird nun deutlich mehr Aktivmaterial verbaut. Das gibt uns eine gute Perspektive für die Zukunft.“

 

Ausblick: Feststoffbatterien & Wasserstoff-Mobilität

Gefragt nach konkreten Marktveränderungen hinzu Feststoffbatterien, oder gar einer Revolution von altbekannten Batteriematerialien wie Lithiumeisenphosphat, antwortete Fichtner: „Die Revolution hat schon angefangen. Durch innovatives Cell-to-Pack-Design sehen wir immer größere Spielräume, verschiedene Batteriematerialien auszusuchen. Lithiumeisenphosphat war vor Jahren als Batteriematerial für E-Autos schon abgeschrieben. Jetzt ist es plötzlich wieder attraktiv, weil es so gut integrierbar erscheint. Zusätzlich hat es fantastische Materialeigenschaften: Es ist sicher, nachhaltig und bietet Langlebigkeit für Batterien.“ Zusammengefasst könnten E-Auto-Batterien laut Fichtner bald deutlich mehr als 500 Kilometer Reichweite ermöglichen.

Beim Thema Wasserstoff im Mobilitätssektor zeigte sich Fichtner allerdings skeptisch. Die Entwicklung auf diesem Gebiet werde zwangsläufig eine Sättigung erreichen. Die Gesetze der Thermodynamik verböten eine rosigere Aussicht: Selbst wenn eines Tages Wasserstoff in Brennstoffzellen-Autos großflächig zum Einsatz käme, sieht Fichtner ein Kostenproblem. Er lasse sich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber im Moment bleibe er wenig euphorisch: „Im Moment sehe ich nicht, dass Deutschland genügend grünen Wasserstoff für den Bereich Mobilität und Verkehr produzieren und bereitstellen kann.“

 

Weiterführender Link:  Prof. Dr. Fichtner im Batterie-Podcast GELADEN zum Thema „Lithiumeisenphosphat“ als Batteriematerial.

Link zum Podcast: geladen.podigee.io

28.04.2021

Bibliometric Study of Helmholtz Institute Ulm

In 2020 a bibliometric study analysing the publications of HIU and their reception by the scientific community was conducted with the aim to assess the scientific output of HIU and to compare it to other, similar institutes or universities also active in the field of battery research. The study is based on publications from 2013 until 2018, considering all citations up to 2019. The study was conducted by the Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Berlin, in May 2020.

A set of keywords was used to define an initial data set with 525,604 publications that are reporting on topics related to electrochemical energy storage. Publications cited by at least two publications of the initial data set resulted in a data set with 2,025,450 entries. A consistency check and an iterative process to minimize the exclusion of relevant publications and to maximize the exclusion of irrelevant publications gave a final data set with 92,914 publications in 4,076 journals and proceedings.

In order to compare HIU scientific output, five institutions with similar research field were selected. The Münster Electrochemical Energy Technology (MEET) at the University of Münster performs research exclusively in the field of battery-research as the HIU. On the level of universities, the University of Warwick and the Seoul National University are engaging in the field of battery research. This comprises all departments, schools and institutes. Publications of the Argonne National Laboratory, a multidisciplinary science and engineering research centre, were considered if they had an affiliation pointing to battery research. Similarly, only publications of the Chinese Academy of Science with affiliation “Institute of Physics” were taken into account.

Download: Show full study (PDF)

 


Accumulated scientific output 2013 – 2018

Only HIU and MEET are devoted exclusively to electrochemical energy storage.

HIU_bibliometricstudy_1
Tab. 1: Overview of the scientific output of institutions comparable to HIU in size or research activities. Only at HIU and MEET, research is exclusively focused on electrochemical energy storage. The total number of publications comprises regular as well as review articles and contributions to proceedings.

Accumulated scientific output 2013 – 2018

HIU is, in terms of absolute number of publications, ranked third place, behind the Seoul National University and the Argonne National Laboratory.

HIU_bibliometricstudy_2
Fig. 1: Overview of the scientific output of institutions comparable to HIU in size or research activities in the period 2013 – 2018. The total number of publications comprises regular as well as review articles and contributions to proceedings.

Contribution to publications in the field of electrochemical energy storage (2013 – 2018)

HIU is, also in terms of its relative contribution to the overall number of publications, ranked third place, behind the Seoul National University and the Argonne National Laboratory.

HIU_bibliometricstudy_3
Fig.2: Contribution (%) of each institution to the overall number of publications in the field of electrochemical energy storage. The underlying data set contained 92,914 publications in 4,076 journals and proceedings.

Absolute citation numbers of publications (2013 – 2018)

Publications of HIU are cited as often as those from MEET, but considerably less than those of the Argonne National Laboratory, Chinese Academy of Science or the Seoul National University.

HIU_bibliometricstudy_4
Fig.3: Number of total citations of each institution in the period 2013 – 2018.

Normalized average-citation-rate (2013 – 2018)

The normalized average-citation-rate indicates how well publications were perceived by the community.

HIU_bibliometricstudy_5
Fig.4: Normalized average-citation-rate of each institution in the period 2013 – 2018. It is based on the ratio of the number of citations of a publication and the average number of citations of all publications published in the same year. Per definition, the normalized average-citation-rate of the battery-research field is 1.0. Thus, this citation-impact measure puts the citation rate of an institution in context to the entire research field. A value of 1.25 or 0.75 indicates a 25% higher or lower citation of a publication than the average, respectively.

Highly cited publications (2013 – 2018)

Considering the percentage of highly-cited publications, HIU is performing slightly better than the entire research field.

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Fig.5: Percentage of highly-cited articles of each institution in the period 2013 – 2016. Highly cited articles are those articles that are included in the set of the 10% most-cited articles. Per definition the expectation value is 10%.

Contact Person for questions

Dr. Heribert Wilhelm
Managing Director of Helmholtz Institute Ulm
Tel: +49 (0731) 50 34000
Fax: +49 (0731) 50 34009
Email: heribert.wilhelm@kit.edu

22.04.2021

GirlsDay 2021: Universität Ulm stellt breites Programm

Der diesjährige GirlsDay gestaltete sich etwas anders als in Zeiten vor der Corona-Pandemie. Traditionell bekamen die Teilnehmer*innen des GirlsDays einen persönlichen Einblick in den Forschungsalltag einer Wissenschaftlerin und eine Laborführung vor Ort. In diesem Jahr moderierte die Organisatorin Dr. Sarah Pfeffer, Pädagogische Mitarbeiterin im ZAWiW, digital durch das Programm.

#GirlsDay: Awesome! Katrin from HIU did a great job in hosting a digital ? talk by @uni_ulm for future ♀️ scientists this morning. Lots of great questions & fun! Thank you for listening, girls! ??♀️ See you again in 2022! @KITKarlsruhe #Girlsday2021 https://t.co/IAvRMmGahj

— Helmholtz Institute Ulm (@HelmholtzUlm) April 22, 2021

Die Institutsführung und das persönliche Gespräch mit den Forscherinnen fand per Livestream statt. Katrin Geng, Masterstudentin an der Universität Ulm beantwortete Fragen der Teilnehmer*innen und gab Auskunft über die aktuellen Stand der Batterie-Forschung.

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Allgemeines zum GirlsDay

Der Girls‘ und Boys’Day sind einmal im Jahr stattfindende bundesweite Aktionstage, die neue Perspektiven für die Zukunft von Mädchen und Jungen eröffnen sollen. Ziele sind, Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe und Jungen für Berufe im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich zu motivieren. Die Mädchen lernen an diesem Tag Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind und sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen. Auch bei den Jungen geht es neben der Berufserkundung im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich um die Reflexion männlicher Rollenbilder, die Vielfalt der Lebensentwürfe und um die Frage, ob das Modell des männlichen Alleinverdieners nicht längst überholt ist.

Auch die Universität, das RKU und das Klinikum Ulm beteiligen sich seit vielen Jahren am Girls‘ & Boys‘ Day und organisieren eine gemeinsame Einführungsveranstaltung. Auch das Helmholtz-Institut Ulm (HIU) öffnet an diesem Tag seine Türen und gibt traditionell einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit und Forschung. Die Koordination und Durchführung des Girls’Day und Boys’Day an der Universität Ulm erfolgt durch die Ulmer 3-Generationen-Uni des ZAWiW.


Kontakt für die Presse:
Patrick von Rosen
Helmholtz-Institut Ulm (HIU)
Helmholtzstraße 11, 89081 Ulm
Telefon: 0731/5034013
E-Mail: patrick.rosen@kit.edu

https://www.girls-day.de/@/Show/universitaet-ulm/batterieforscherin-fuer-einen-tag-fuer-klasse-9-12

https://www.uni-ulm.de/einrichtungen/ulmer-3-generationen-uni/angebote/girls-boys-day/

Im Seminar des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU) teilen herausragende internationale Batterieforscher ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und technologischen Erfindungen mit den Ulmer Wissenschaftlern und Studenten. Das Seminar findet jeden Dienstag um 14:00 Uhr während der Vorlesungszeit statt.

20.04.2021
Dr. Cristina Iojoiu
LEPMI

04.05.2021
Dr. Diddo Diddens
Universität Münster

18.05.2021
Dr. Sonia Dsoke
KIT-IAM

26.05.2021
Prof. David Howey
Oxford University

01.06.2021
Prof. Venkat Viswanathan
Carnegie Mellon

15.06.2021
Prof. Philipp Adelhelm
HU Berlin

29.06.2021
PD Dr. Gunther Brunklaus
Helmholtz-Institut Münster (HIMS)

01.03.2021

Im Dezember 2019 hat die Europäische Kommission den „European Green Deal“ vorgestellt, eine Reihe politischer Initiativen, die sicherstellen sollen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird.

Diese politischen Initiativen haben ebenfalls starke Auswirkungen auf den Energiesektor und den Energiespeichersektor. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde das Programm „StoRIES“ ins Leben gerufen. StoRIES (Storage Research Infrastructure Eco-System) versucht, in Europa ein einzigartiges Ökosystem für die Infrastruktur der Energiespeicherforschung aufzubauen.

 

Achieving climate neutrality needs several transformational actions. EERA is taking part today in the session „Ready for the 21st century: Driving industrial innovation towards European Green Deal goals“ session at the #EUIndustryDays

— EERA (@EERA_SET) February 25, 2021

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat als Projektkoordinator einen „Proposal“ (Vorschlag LC-GD-9-1-2020) zur Bewältigung der Herausforderungen des Europäischen „Green Deals“ im Bereich der Energiespeicherung vorgelegt.

Das Konsortium aus Technologieinstituten, Universitäten und Industrie umfasst 16 Partner und 31 assoziierte Beteiligte aus 17 Ländern, die alle über einen umfassenden Hintergrund in allen Energiespeichertechnologien (elektrochemische, chemische, thermische, mechanische und supraleitende Magnetspeicher) aufweisen. Mitglieder der Europäischen Energieforschungsallianz (EERA) und der Europäischen Vereinigung für Energiespeicherung (EASE) arbeiten seit langem zusammen und bilden den Kern dieses erstklassigen europäischen Ökosystems.

Die wichtigsten technologischen Ziele von „StoRIES“ sind mit der Entwicklung von Energiespeichern verbunden, indem der Zugang zu erstklassigen Forschungsinfrastrukturen und -diensten ermöglicht wird. Der Schwerpunkt der Verbesserungen liegt in den Materialien für Geräte und der Optimierung hybrider Energiesysteme, um Energietechnologien wettbewerbsfähiger zu machen und Kosten zu senken. Darüber hinaus konzentriert sich der „StoRIES“-Vorschlag auf die Analyse soziotechnischer und ökologischer Aspekte neuer Entwicklungen und Systeme und bietet darüber hinaus Schulungen und Schulungen zu diesen Themen an.

Mehr zu diesem Thema:  https://www.eera-energystorage.eu/stories.html

03.02.2021

Schon am 1. Januar 2021 startete das Batterie-Projekt SIMBA (übersetzt: „Natrium-Ionen- und Natrium-Metallbatterien für eine effiziente und nachhaltige Energiespeicherung der nächsten Generation“).  Das HIU ist einer der zentralen Forschungspartner des internationalen Wissenschaftsprojekts und ist mit einer Reihe von Wissenschaftler*innen beteiligt. Ein digitales Eröffnungstreffen leitete jüngst das ehrgeizige Projekt zur Entwicklung nachhaltiger und sicherer Batterien zur Speicherung erneuerbarer Energien ein.

SIMBA hat das konkrete Ziel, eine sichere und kostengünstige Festkörper-Natriumbatterie-Technologie für stationäre Anwendungen bereitzustellen. Die Reduzierung kritischer Materialien für die Batterieherstellung ist der Kern von SIMBA: Dazu sollen nachhaltige Batteriematerialien erforscht und in zukünftigen Batterien eingesetzt werden, um Versorgungsrisiken und -beschränkungen herkömmlicher Materialen zu reduzieren.

The #SIMBA project has been launched ?? (sodium-ion & sodium metal batteries for efficient & sustainable next-generation energy storage). SIMBA’s goal? To deliver a safe & low-cost all-solid-state-sodium battery for stationary applications @TUDarmstadt https://t.co/MmzLqTziBl

— Helmholtz Institute Ulm (@HelmholtzUlm) February 3, 2021

Daneben sollen die neuen Materialinnovationen bisherige Umweltauswirkungen (z.B. bei der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien) deutlich verringern. Das Konzept von SIMBA basiert auf der Integration einer Natriummetall-Anode in eine natriumfreie Baugruppenarchitektur, einschließlich eines hochporösen Trägers auf der Anodenseite. Zusätzlich wird die Idee eines ein-ionen-leitenden Verbund-/ Hybridpolymer-Elektrolyten und eines neuen Kathodenmaterials verfolgt.

SIMBA besteht aus einem Konsortium aus 16 Forschungspartnern aus der EU und aus sechs Partnern aus EU-assoziierten Ländern. Gefördert wird das Projekt in Höhe von 8 Mio. Euro, die aus Mitteln des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ der Europäischen Union finanziert werden.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den Projektkoordinator, Prof. Ralf Riedel: ralf.riedel@tu-darmstadt.de oder besuchen die Website der TU Darmstadt: https://www.tu-darmstadt.de/universitaet/aktuelles_meldungen/einzelansicht_282880.de.jsp

SIMBA wird aus Mitteln des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ der Europäischen Union im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 963542 finanziert.

Das HIU produziert den Podcast Geladen („Alles rund um Batterien und Elektromobilität“). Im Dezember 2020 thematisierte eine Podcast-Episode die Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien.

23.12.2020

Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, Leiterin der Batterieforschung am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und Forschungsbereichsleiterin bei POLiS, ist mit einem der bedeutendsten internationalen Batteriepreise ausgezeichnet worden. Die International Battery Materials Association (IBA) verlieh ihr den Technology-Award 2020. Sie habe mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Weiterentwicklung der Batterietechnologie in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen.

 

ZSW-Forscherin erhält IBA Technology Award: Foto: ZSW/ SWU, Rampant-pictures.deDer IBA-Technology-Award geht an Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm. https://t.co/CCL9EYpKe6 pic.twitter.com/ax2ffF9dYG

— Solarserver (@Solarserver) December 22, 2020

Die IBA ist die bedeutendste Vereinigung der Batterieforscher weltweit. Mit den jährlich verliehenen IBA-Awards zeichnet die Vereinigung bedeutende Beiträge zur Batterieforschung und Technologieentwicklung aus, die sich auf die Weiterentwicklung von Energiespeichersystemen ausgewirkt haben. So erhielten 2020 unter anderem die letztjährigen Chemienobelpreisträger Stanley Whittingham, John B. Goodenough und Akira Yoshino die „IBA Medal of Excellenz“ für ihre außergewöhnlichen und lebenslangen Beiträge zur Entwicklung der Lithium-Ionen-Technologie.

Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens forscht seit 1990 am ZSW-Standort Ulm und leitet beim Helmholtz-Institut Ulm die Forschungsgruppe „Composites & Hybrid Materials„. Die Ulmer Wissenschaftlerin erhielt den „IBA-Technology-Award“ für herausragende Beiträge in der angewandten, industrienahen Forschung und Entwicklung von Batterien. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Material- und Prozessentwicklung für Lithium-Ionen-Batterien und Post-Lithium-Speichersysteme sowie auf der Produktionsforschung und auf die Untersuchung von Alterungsmechanismen von Lithium-Ionen-Batterien.

09.12.2020

Passgenaue Materialien könnten die Entwicklung leistungsfähiger Batterien, hochgenauer Sensoren oder innovativer Informationstechnologien erheblich beschleunigen. Bisher galt ein solches Materialdesign nach Maß von der atomaren Ebene aufwärts jedoch als Zukunftsmusik. Dies will Professor Carsten Streb mit seinem neuen Projekt „SupraVox“ ändern: Der Chemiker plant, den Polymerisationsprozess von Metalloxiden zu ergründen und letztlich die Kontrolle über Struktur und Reaktivität solcher Materialien zu erlangen. Dafür hat der Wissenschaftler, der am Uni-Institut für Anorganische Chemie I und als Principal Investigator am Helmholtz-Institut Ulm (HIU) forscht, einen ERC Consolidator Grant über rund 2 Millionen Euro eingeworben. Mit diesem Förderinstrument ermöglicht der Europäische Forschungsrat (ERC) herausragenden Wissenschaftlern über fünf Jahre die Umsetzung wegweisender Konzepte und stärkt so die europäische Forschungslandschaft.

Das Projekt SupraVox nimmt eine der großen Herausforderungen der Materialchemie an: Die Forschenden um Professor Carsten Streb wollen die kontrollierte Synthese von Metalloxiden und somit ein gezieltes Materialdesign ermöglichen – von der atomaren Ebene bis hin zu Nano- und Mikrostrukturen. Solche planvoll hergestellten Materialien wären ein Meilenstein auf dem Weg zu effizienten Energietechnologien, zur klimafreundlichen Mobilität und zur industriellen Katalyse. „In der Materialwissenschaft haben Computersimulationen große Fortschritte gemacht: Sie erhöhen das Verständnis für chemische Prozesse und ersetzen viele Laborexperimente. Die Metalloxid-Synthese wird allerdings noch immer nach dem Trial-and-error-Prinzip durchgeführt. Mit dem Projekt SupraVox wollen wir das fundamental ändern und eine kontrollierbare Metalloxid-Polymerisation etablieren“, erklärt Streb. Dafür fehlten den Forschenden bisher ein detailliertes Verständnis der Polymerisationsprozesse sowie die Kontrolle über die gezielte Verknüpfung von einzelnen Bausteinen zu langen Molekülketten.

 

We are very proud to announce that HIU Professor @carsten_streb has acquired an ERC Consolidator Grant. ??? His aim is to revolutionize #material design for #future technologies. @ClusterPolis @CELEST_18 https://t.co/ZBRI9bGSUb

— Helmholtz Institute Ulm (@HelmholtzUlm) December 9, 2020

Die idealen Bausteine für eine solche einstellbare Materialklasse sind molekulare Metalloxide, so genannte Polyoxometallate (POMs). Bei diesen Monomeren können Struktur und Reaktivität auf molekularer Ebene verändert werden. Über viele Jahre hat die Gruppe von Carsten Streb Pionierarbeit zu Polyoxometallaten geleistet. Sie entwickelten neuartige, selbstheilende Antikorrosions-Beschichtungen (POM-IL), multifunktionelle Komposite zur Wasseraufbereitung oder hochaktive Katalysatoren zur Sonnenlicht-getriebenen Erzeugung von Wasserstoff.

Dennoch verhindern Wissenslücken, etwa hinsichtlich des Übergangs von einzelnen POM-Molekülen zu polymeren Metalloxiden, ein wirklich kontrolliertes Materialdesign.

Im Forschungsvorhaben SupraVox setzen Streb und seine Arbeitsgruppe auf Vanadium-basierte POMs (V-POMs): Anhand dieser Modell-Monomere wollen sie die Polymerisationschemie im Detail verstehen, beeinflussen und zielgenau das Wachstum von V-POM-Ketten ermöglichen. Dadurch werden neue chemische und elektronische Eigenschaften zugänglich, die verschiedensten Hochtechnologien zugutekommen. Bis dahin gilt es, zahlreiche Fragen zwischen molekularer- und Festkörperchemie zu beantworten: Welche supramolekularen Mechanismen steuern die Polymerisation? Wie interagieren die Polymerketten mit ihrer Umgebung? Und wie hängen Struktur, elektronische Eigenschaften und Reaktivität der V-POM-Polymere zusammen? Den Bogen in die Anwendung schlagen hingegen Untersuchungen an den Grenzflächen von Vanadiumoxid-Polymeren, die auf Elektrodenoberflächen platziert werden. Unter anderem mithilfe von hochauflösender Elektronenmikroskopie sollen so Erkenntnisse für Batterie- und Katalysatordesign gewonnen werden. Insgesamt wird SupraVox anhand von V-POMs Polymerisationskonzepte aufzeigen, die auf andere Metalloxide übertragen werden können. Letztlich sollen Trial-and-error-Synthesen durch vorhersehbares Materialdesign ersetzt werden.

Die Forschungsumgebung an der Universität Ulm und am benachbarten, auf die Batterieforschung spezialisierten Helmholtz-Institut Ulm sind ideal. Beide Einrichtungen sind weltweit führend in der Charakterisierung funktionaler Nanomaterialien und verfügen über die höchst entwickelten Analysesysteme – vom Supermikroskop SALVE über Elektrochemie-Labore bis hin zu Simulationen, womöglich mithilfe des Supercomputers JUSTUS 2.

„SupraVox wird Zugang zu einer bisher unbekannten Materialklasse mit vielfältigen Anwendungsgebieten eröffnen. Ich bin überzeugt, dass wir wichtige Entwicklungen für Zukunftstechnologien wie nachhaltige Energiespeicherung und Quantenelektronik ermöglichen werden“, resümiert Professor Carsten Streb.

 

Zum ERC Consolidator Grant ERC

Consolidator Grants richten sich an exzellente Forschende in der Konsolidierungsphase. Mit den Fördermitteln sollen sie vor allem beim Ausbau ihrer unabhängigen Arbeitsgruppe und bei der Steigerung ihrer internationalen Sichtbarkeit unterstützt werden. Typischerweise bewerben sich vielversprechende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen sieben bis zwölf Jahre nach ihrer Promotion. Über die Qualität der eingereichten Anträge entscheidet eine internationale Jury, beraten durch externe Experten. Für ihre Projekte erhalten die ausgewählten Forschenden bis zu 2 Millionen Euro für fünf Jahre (dazu kommt in einigen Fällen ein Startbudget). 2020 sind 2506 Anträge eingereicht worden. Davon wurden 327 Forschende aus 23 europäischen Ländern für einen ERC Consolidator Grant ausgewählt. Einziges Kriterium ist die wissenschaftliche Exzellenz der Forschenden und des vorgeschlagenen Projektes. Das Fördervolumen beträgt insgesamt 655 Millionen Euro. https://erc.europa.eu/

18.11.2020

Acht Forschende des KIT sind dieses Jahr unter den meistzitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit. Ebenfalls dabei: zwei Batterieforscher. Neben Professor Jürgen Janek wird HIU-Direktor Prof. Stefano Passerini zu den einflussreichsten Forscherinnen und Forschern gezählt. Passerini gilt schon seit 2015 zu den bedeutendsten Wissenschaftlern weltweit.

Our Director at HIU, Prof. Stefano Passerini is again among the #HighlyCitedResearchers 2020. His team and the entire institute are very proud. His statement ?⚡️? pic.twitter.com/mGd12i68Qk

— Helmholtz Institute Ulm (@HelmholtzUlm) November 19, 2020

Die Nennung des eigenen Werkes in anderen Publikationen ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen immens wichtig. Die Zitierhäufigkeit ist ein wesentliches Indiz für den Einfluss und das Ansehen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Dieses Jahr sind – neben Passerini – sieben weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT unter den „Highly Cited Researchers“, einer von der „Web of Science Group“ geführten Rangliste. Sie nennt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Publikationen am häufigsten zitiert wurden. Für die aktuelle Liste werteten die Autoren Veröffentlichungen der Jahre 2009 bis 2019 aus. Eine Publikation gilt erst dann als „Highly Cited“, wenn sie in ihrem Fachgebiet und ihrem Erscheinungsjahr zu den Top 1 % der Gesamtzitationen zählt.

Zu den „Highly Cited Researchers“ des KIT in diesem Jahr gehören:

– Professorin Almut Arneth, Leiterin der Abteilung „Ökosystem-Atmosphäre Interaktionen“ am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung

– Professor Klaus Butterbach-Bahl, Leiter der Abteilung „Bio-Geo-Chemische Prozesse“ am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung

– Dr. Amir-Abbas Haghighirad, Institut für Quanten-Materialien und Technologien

– Professor Jürgen Janek, Institut für Nanotechnologie, Wissenschaftlicher Leiter des Gemeinschaftslabors BELLA von KIT und BASF SE sowie Forschungsgruppenleiter an der Justus-Liebig-Universität Gießen

– Professor Stefano Passerini, Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm und Leiter der Forschungsgruppe „Elektrochemie der Batterien“

– Professor Holger Puchta, Leiter des Botanischen Instituts und Leiter der Arbeitsgruppe „Molekularbiologie und Biochemie“

– Professor Alexandros Stamatakis, Institut für Theoretische Informatik und Forschungsgruppenleiter am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)

– Professor Martin Wegener, Institut für Angewandte Physik, Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Nanotechnologie und Sprecher des Exzellenzclusters „3D Matter Made to Order“

Seit Januar 2014 ist Passerini als Professor am Helmholtz-Institut Ulm tätig. Von 2015 bis 2018 war er stellvertretender Direktor des Instituts. Seit dem 10.10.2018 leitet er das HIU als Direktor. Er arbeitet seit 30 Jahren an der Entwicklung von Materialien und Systemen für elektrochemische Energiespeicherung. Mit seiner Forschung konzentriert er sich auf das grundlegende Verständnis und die Entwicklung von Materialien für Lithium-Batterien, wie ionische Flüssigkeiten, Polymer-Elektrolyte und Elektrodenmaterialien.

04.11.2020

Besondere Ehrung für die Jung-Wissenschaftlerin Dr. Montaha Anjass. Die 32-jährige ist eine von acht Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus Baden-Württemberg, denen am Mittwoch der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall verliehen wurde. Anjass erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation an der Universität Ulm zum Thema „Experimental and theoretical reactivity studies of molecular metal oxides for energy conversion and storage”.

Die Doktorarbeit befasst sich mit der Herstellung verschiedener molekularer Metalloxide und der Untersuchung auf ihre Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf ihre Eignung als Aktivmaterial in elektrochemischen Speichern. Die Dissertation basiert auf einer bemerkenswerten Anzahl von sechs begutachteten Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften, die einen weiten Forschungsbereich abdecken von grundlegenden elektrochemischen Untersuchungen über Stabilitätsanalysen bis hin zum Alterungsverhalten in elektrochemischen Laborzellen bzw. Batteriezellen.

Mit dem Förderpreis würdigt Südwestmetall seit über 30 Jahren herausragende Dissertationen des wissenschaftlichen Nachwuchses mit besonderer Bedeutung für die industrielle Arbeitswelt und deren sozialpolitischen Rahmenbedingungen. Der Südwestmetall-Vorsitzende Dr. Stefan Wolf lobte die große thematische Bandbreite der diesjährigen prämierten Dissertationen. In Richtung Landesregierung forderte er eine stärkere Unterstützung der Hochschulen bei der Digitalisierung ein: „Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Sommersemester als digitales Semester angeboten worden. Auch das laufende Semester wird voraussichtlich überwiegend digital stattfinden. Die Erfahrungen daraus müssen nun genutzt werden, um auf dem Weg zu einem ‚Campus 4.0‘ ein großes Stück voranzukommen.“

I’m incredibly honored to be awarded the Südwestmetall Förderprise 2020! Many thanks to everyone who helped me along the way!
Thanks a lot! @Suedwestmetall@uni_ulm, @HelmholtzUlm https://t.co/NhmtcqliND

— Montaha Anjass (@AnjassMontaha) November 4, 2020

Die Digitalisierung von Hochschullehrangeboten und der Studierendenservices sei allerdings sehr ressourcenintensiv, bemerkte der Arbeitgebervertreter. Die Landesregierung müsse die Hochschulen deshalb dabei finanziell noch stärker unterstützen, forderte Wolf: „Das Land hat dafür zwar bereits 40 Millionen Euro bereitgestellt. Dies gleicht aber lediglich den Mehrbedarf der Hochschulen für den Online-Studienbetrieb im Sommersemester aus. Für eine nachhaltige Digitalisierung der Hochschulen müssen die finanziellen Mittel verstetigt werden. Deshalb ist hier ein Digitalpakt mit längerer Laufzeit notwendig.“

Text: Thomas Widder (Südwestmetall)